Die Akupunktur ist eine Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der eine therapeutische Wirkung durch Platzierung von Nadeln für eine gewisse Zeit (i.d.R. 30 Minuten) an bestimmten Punkten des Körpers erzielt wird. Ziel ist es, ein Fließgleichgewicht der Körperenergie herzustellen.
Bereits vor 4000 Jahren gab es die ersten Aufzeichnungen über Akupunktur-Behandlungen in China. Die traditionelle Chinesische / Asiatische Medizin geht von einer Lebensenergie aus, welche Qi genannt wird. Diese fließt in jedem Lebewesen und bildet im Körper ein Netzwerk an Energieleitbahnen, welche als Meridiane bezeichnet werden. Um die Gesundheit des Körpers zu gewährleisten, muss das Qi ausgewogen sein und ungehindert fließen können. Wird der Energiefluss behindert führt dies zu Erkrankungen.
Der Energiefluss kann durch verschiedene innere und äußere Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. physikalische Einwirkungen (Kälte, Nässe,...) als auch seelische wie Wut und Freude. Auch ein ungesunder Lebensstil oder Verletzungen/Narben können das Qi beeinflussen. Welche Krankheit aus einer Blockade hervorgeht bzw. welche Symptome sich zeigen, hängt von dem betroffenen Meridian ab.
Insgesamt gibt es zwölf Hauptmeridiane und acht Sondermeridiane. Innerhalb von 24 Stunden fließt die Energie in einer bestimmten Reihenfolge einmal durch alle Meridiane. Die Hauptmeridiane werden in je 6 Yin- und 6 Yang-Meridiane unterschieden. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper gleichzeitig, jedoch als Gegenpole, wirksam. Ihr völliges Gleichgewicht im Organismus stellt den idealen Gesundheitszustand dar. Ein Ungleichgewicht führt zu körperlichen und seelischen Symptomen und auf Dauer zu Krankheit.
Bei der Behandlung wird zuerst mittels Pulsdiagnostik der energieschwächste Meridian gesucht. Dann
werden die beiden entsprechenden Kontrollmeridiane akupunktiert, wobei die Nadeln 20-30 Minuten verbleiben. Für die Therapie werden sterile Nadeln benutzt, die in nur wenige (1-3) bestimmte
Akupunkturpunkte gestochen werden. Für Patienten, die keine Nadeln tolerieren, wird mit Hilfe eines Punktlasers der Meridian stimuliert.
Man kann einen Meridian aber auch durch bestimmte homöopathische Mittel oder Kräuter unterstützen und damit ein heilsames Gleichgewicht im Energiefluss wieder herstellen.
Are Thoresen hat festgestellt, dass eine direkte Behandlung des betroffenen energieleeren Meridians die Erkrankung nur an eine andere Stelle verschiebt (Translokation). Besser ist es, den betroffenen Meridian indirekt über seine entsprechenden Kontrollmeridiane zu behandeln (12-Elemente-Theorie nach Thoresen). Dies führt zu einer heilenden Umwandlung (Transformation).
beide Fotos © Jonas Bachmann